Wir machen die Stadt Buchs klimaneutral.

Vision: Durch konkrete und effektive Massnahmen und gemeinsame Anstrengungen aller Einwohnerinnen und Einwohner ist die Stadt Buchs schon vor 2040 klimaneutral. Sie wird dadurch regional zum Vorbild.

Wir müssen unsere Treibhausgasemissionen auf Null reduzieren, und zwar so schnell wie möglich. Aber natürlich nicht mittels Externalisierung durch Emissionshandel und dergleichen, sondern durch tatsächliche Reduktion. Weil Reduktion auf Null nur geht, wenn alle Beiträge Null sind, ist jede noch so kleine Vermeidung von Treibhausgasen eben kein Tropfen auf den heissen Stein. Wenn alle mitmachen, kann die Stadt Buchs schon vor 2040 klimaneutral sein.

Folgende Ideen finde ich mindestens diskussionswürdig. (Achtung, nicht erschrecken! Dies sind einfach Folgerungen aus der vertieften Auseinandersetzung mit der Bedeutung von «Reduktion auf Null». Ich bin ja grundsätzlich kompromissbereit, aber das Ziel muss dennoch einmal ehrlich ausgesprochen werden.)

Die Stadt leistet Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.
Sie geht aktiv auf alle ortsansässigen Unternehmen zu mit dem Ziel, sie von der Notwendigkeit der schnellstmöglichen Treibhausgasreduktion zu überzeugen und ihnen bei der Umsetzung behilflich zu sein. Die Grundidee ist, dass unnötige und schädliche Produkte weder produziert noch verkauft und gekauft werden sollen. Für nötige und schädliche Produkte hingegen müssen Alternativen gesucht werden. Innovation in diesem Bereich kann auch finanziell gefördert werden. Weiter können die Treibhausgasemissionen des Arbeitsverkehrs gesenkt werden, wenn Mitarbeiter wann immer möglich auf Reisen verzichten, Arbeitswege emissionsfrei zurückgelegt werden und das zu Coronazeiten eingerichtete Homeoffice weiterhin wann immer sinnvoll möglich verwendet werden kann. Hierzu muss auf positive Aspekte der Digitalisierung zurückgegriffen werden.

Die Stadt hat eine Klimabeauftragte oder einen Klimabeauftragten.
Die Klimabeauftragte oder der Klimabeauftragte prüft jede Tätigkeit der Stadt auf ihre Klimaneutralität und gibt anschliessend eine öffentlich einsehbare Empfehlung ab.

Das EWB bietet nur noch sauberen Strom (d.h. ohne Treibhausgasemission) an.
Gleichzeitig wird der Stromverbrauch der Stadt durch effiziente Technologie und Reduktion minimiert.

Die Stadt nimmt ihre Verantwortung via Baubewilligungen wahr.
Bauten mit klimaschädlichen Komponenten (z.B. Ölheizungen) werden nicht bewilligt, ebenso Bauten, die unnötigerweise Beton statt Holz verwenden. Auf diesem Weg kann auch erreicht werden, dass beim Bauen die nicht mehr verhinderbaren Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt werden: Begrünte Dächer top, sich masslos aufheizende Teerflächen flop.

Nur mit guter Klimabilanz wird’s gegessen.
Anlässe, die durch die Stadt unterstützt werden, bieten nur Essen mit guter Klimabilanz an. Ohne auf Details einzugehen bedeutet das: Lokale Produktion, sicher kein Rindfleisch mehr, und wohl auch kaum anderes Fleisch. Dies betrifft zum Beispiel den Apero nach der Bürgerversammlung. Das kann man nun natürlich weiter treiben und auf Betriebe, die durch die Stadt unterstützt werden, ausdehnen. Das Mittagessen in der schulischen Tagesstätte zum Beispiel. Oder sogar die Verpflegung im Altersheim? (Krass, nicht wahr? Wir müssen wirklich über die Bedeutung von «Reduktion auf Null» nachdenken. Es geht im Moment nicht anders.)

Landwirtschaft neu denken.
Die Stadt macht sich gemeinsam mit den ortsansässigen Landwirtschaftbetrieben an die Planung einer emissionslosen Zukunft und unterstützt sie bei der Umsetzung.

Die Stadt fördert saubere Autos.
Die Betriebe der Stadt verwenden ausschliesslich Elektro- oder Brennstoffzellenfahrzeuge. Die Stadt baut ein gutes Netz von Elektrotankstellen auf dem Stadtgebiet und fordert verbindlich Elektrotankstellen bei gewissen Neubauten. Sie erlässt sauberen Fahrzeugen die Parkgebühren. Sie hilft dem ansässigen von Autos abhängigen Gewerbe bei ihrer Transformation und sorgt zusammen mit diesen dafür, dass Buchs Standort einer mindestens regionalen Messe für E-Mobilität wird. Oder ist diese E-Mobilität nur Augenwischerei?

Die Stadt wird autofrei.
Das ist die effektivere Variante und auch aus vielen anderen Gesichtspunkten wünschenswert. Eine Stadt für Autos statt für Menschen bedingt einen viel grösseren Verzicht als umgekehrt – dazu später mehr. In zwanzig Jahren kriegen wir das hin, vorausgesetzt wir fangen jetzt an.

Einige dieser Ideen (z.B. klimaverträgliches Essen, Erlass der Parkgebühren für saubere Autos) können blitzschnell umgesetzt werden. Andere (Überzeugungsarbeit, Stromangebot, Landwirtschaft, autofreie Stadt) brauchen länger. Aber auch diese können sofort begonnen werden. Worauf warten wir?